Was ist balduin iv?

Balduin IV. von Jerusalem

Balduin IV. (* 1161; † 16. März 1185), bekannt als der Aussätzige König, war von 1174 bis 1185 König von Jerusalem. Trotz seiner Erkrankung an Lepra führte er sein Königreich in einer schwierigen Zeit mit Geschick und Mut.

  • Frühes Leben und Regentschaft: Balduin war der Sohn von Amalrich I. von Jerusalem und Agnes von Courtenay. Seine Lepra wurde in seiner Jugend entdeckt, als er unempfindlich gegenüber Schmerzen war. Nach dem Tod seines Vaters bestieg er im Alter von 13 Jahren den Thron.

  • Regierungszeit: Aufgrund seiner Jugend und Krankheit war Balduin zunächst auf Regenten angewiesen. Wichtige Persönlichkeiten seiner Regierung waren Raymond III. von Tripolis und Miles von Plancy. Er demonstrierte jedoch bald Führungsstärke und übernahm selbst die Kontrolle.

  • Militärische Erfolge: Trotz seiner fortschreitenden Krankheit führte Balduin persönlich seine Truppen in mehrere Schlachten. Ein bemerkenswerter Sieg war die Schlacht von Montgisard im Jahr 1177, in der er Saladin besiegte.

  • Nachfolgefrage: Balduins Krankheit warf die Frage nach seiner Nachfolge auf. Verschiedene Fraktionen am Hof rivalisierten um Einfluss. Er versuchte, die Thronfolge zu sichern, indem er seine Schwester Sibylle mit Guido von Lusignan verheiratete, was sich später als problematisch erwies.

  • Beziehungen zu Saladin: Balduin führte einen ständigen Kriegszustand mit Saladin. Es gab Perioden von Waffenstillständen und Verhandlungen, aber auch heftige militärische Auseinandersetzungen. Saladin war ein ständiger Gegner und Bedrohung für das Königreich Jerusalem.

  • Tod und Nachwirkungen: Balduin IV. starb 1185 an seiner Lepra. Sein Tod führte zu einer Krise in Jerusalem und ebnete den Weg für den Fall der Stadt an Saladin im Jahr 1187. Er wird oft als tragische Figur dargestellt, die trotz ihrer Krankheit versuchte, ihr Königreich zu schützen. Die Nachfolgeprobleme und die Instabilität nach seinem Tod trugen letztendlich zum Verlust Jerusalems bei. Königreich%20Jerusalem